Gesprächsforen der Selbsthilfekonferenz

Vier Personen mit Sprechblasen

Bei der 3. Mitteldeutschen Selbsthilfekonferenz am 17. Mai 2025 in Leipzig können Sie einen Vortrag und ein Gesprächsforum besuchen. Ihre Wünsche können Sie bei der Anmeldung angeben. Hier erfahren Sie jetzt, welche Inhalte Sie in den Gesprächsforen erwarten. 

 

Familie, Freundschaft & soziales Umfeld: Zwischen Sichtbarkeit und Selbstbestimmung - Wie können wir als chronisch Erkrankte im Umfeld Gehör finden?

Chronische Erkrankungen sind oft unsichtbar, doch die Auswirkungen auf das soziale Leben sind tiefgreifend. Dieses Gesprächsforum widmet sich der Frage, wie Betroffene ihre Bedürfnisse und Erfahrungen im Freundes- und Familienkreis sichtbar machen können – ohne in die "Mitleidsfalle" zu geraten. Gemeinsam reflektieren wir gesellschaftliche Erwartungen, Stigmatisierungen und persönliche Strategien, um eine Balance zwischen Authentizität und Selbstbestimmung zu finden. Ziel ist es, Erfahrungen auszutauschen, soziale Dynamiken zu verstehen und gemeinsam Wege für eine stärkende Kommunikation zu entwickeln. 

Im Gesprächsforum können Sie sich zu folgenden Fragen austauschen: 

  • Wie beeinflussen soziale Rollen und Erwartungen die Wahrnehmung chronisch Erkrankter im Freundes- und Familienkreis? 
  • Welche Strategien gibt es, um Offenheit über chronische Erkrankungen zu fördern, ohne in Stereotype wie "Schwäche" oder "Mitleidsbedürftigkeit" zu geraten? 

  • Grenzen der Sichtbarkeit – Wann ist es hilfreich, sich sichtbar zu machen? Und wann kann es befreiend sein, die eigene Erkrankung nicht in den Vordergrund zu stellen?

Impuls: Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig, Professur für Soziologie und Empirische Sozialforschung an der Evangelische Hochschule Dresden

 

Beruf & Arbeitswelt: Wenn Träume platzen und Krisen auch Chancen sind

Chronische Erkrankungen oder Behinderungen üben oft einen erheblichen Einfluss auf die Berufswahl oder den Arbeitsalltag aus. Mitunter bedeuten die damit einhergehenden Einschränkungen auch, dass man seinen Traumberuf von vornherein gar nicht erst erlernen kann oder ihn nach einer bestimmten Zeit wieder aufgeben muss.  

Im Gesprächsforum können Sie sich zu folgenden Fragen austauschen: 

  • Was bedeutet es, einen Berufswunsch oder den Traumberuf aufgeben zu müssen? Wie kann die Neuorientierung gelingen? 

  • Wie finde ich den für mich passenden Platz in der Arbeitswelt? Welche persönlichen Wachstums- und Lernmomente hatte und habe ich dabei? 

  • Mit welchen Unterstützungsmöglichkeiten habe ich bei der Berufsorientierung oder im Arbeitsalltag gute Erfahrungen gemacht? 

Impuls: Jana Schmalisch, Vorstandsvorsitzende Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew Landesverband Sachsen e.V. 

 

Freizeit für alle - aber wie barrierefrei ist unsere Gesellschaft wirklich?

Freizeit ist ein wesentlicher Bestandteil von Lebensqualität - und zwar für alle Menschen. Doch Barrieren erschweren die reale Teilhabe mitunter erheblich. Dabei geht es nicht nur um bauliche Lösungen, sondern auch um Haltung, Kommunikation und Flexibilität. Wichtig ist, die Realität anzuerkennen: Barrieren existieren - der Schlüssel liegt im souveränen Umgang damit.

Im Gesprächsforum können Sie sich zu folgenden Fragen austauschen: 

  • Was hat mir in der Vergangenheit geholfen, meine Freizeit trotz Barrieren aktiv zu gestalten?
  • Wie kann ich Barrieren im Vorfeld erkennen und vermeiden? Welche Hilfsmittel oder Angebote kann ich dafür nutzen? 
  • Wie gelingt mir ein gelassenerer Umgang mit Hindernissen und was können erste Veränderungsschritte sein?

Impuls: Hendrik Radke, Potenzial-Pioniere

 

Sich selbst & die eigenen Interessen vertreten: Gemeinsam gegen Widerstände 

Sich selbst zu stärken – also „empowert“ zu sein – bedeutet, eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Das Ziel ist Selbstbestimmung, ein grundlegendes Menschenrecht. Doch Selbstbestimmung ist nicht selbstverständlich: Sie muss gewollt, unterstützt und gelernt werden. Es braucht Erfahrungsräume, in denen man Entscheidungen treffen und aus Fehlern lernen kann. Denn Selbstbestimmung ist nicht nur ein individuelles Ziel – sie hat nachweislich positive Effekte auf die psychische Gesundheit, die Lebensqualität und gesellschaftliche Prozesse.  

Gleichzeitig gibt es Hürden, persönliche und strukturelle. Doch Selbststärkung ist möglich, sowohl individuell als auch in Gruppen. Persönliche Entwicklung, Soziale Netzwerke, Peer-Beratung und politische Beteiligung können dazu beitragen, Widerständen zu begegnen, Hindernisse abzubauen und Menschen in ihrer Selbstbestimmung zu unterstützen.  

Im Gesprächsforum können Sie sich zu folgenden Fragen austauschen: 

  • Welche Erfahrungen haben Sie mit Selbstbestimmung gemacht?  

  • Welche Rolle spielt die Gesellschaft beim Thema „Empowerment“? Wo behindern Strukturen die Selbstbestimmung von Menschen?  

  • Wie kann Selbstvertretung dazu beitragen, gesellschaftliche Strukturen nachhaltig zu verändern? 

Impuls: Ina Bogisch, Dipl. Sozialpädagogin und Bereichsleiterin beim Psychosozialen Trägerverein Sachsen e.V sowie freiberufliche Dozentin, Trainerin für Integrierte Hilfeplanung und Stresspräventionstrainerin  

 

Melden Sie sich jetzt zur 3. Mitteldeutschen Selbsthilfekonferenz an!