Humor kann bei schwierigen Situationen und Herausforderungen eine Strategie sein, um mit diesen umzugehen. Comedian und Schauspieler Tan Caglar, bekannt aus der Serie "In aller Freundschaft" und dem Berliner "Tatort", nutzt sein Comedy-Programm, um über sensible Themen aufzuklären. Dabei geht es vor allem um das Leben mit Behinderung, über das er aus eigener Erfahrung spricht. Bei der 3. Mitteldeutschen Selbsthilfekonferenz wird Tan Caglar den humorvollen Abschluss gestalten. Wir haben ihn gefragt, wieso Humor wichtig ist, was sich im Bereich Inklusion noch tun muss und was ihn inspiriert.
Wie kann Humor bei der Bewältigung und Akzeptanz von Behinderungen und chronischen Erkrankungen helfen?
Humor ist generell ein gutes Transportmittel, um sensible Themen zu übermitteln. Was diese These stark unterstützt, ist die Tatsache, dass Humor aus dem Schmerz geboren ist. Somit liegt es sehr nahe, dass Humor für viele Menschen sehr hilfreich sein kann, um Krisen zu bewältigen.
Was können wir als Gesellschaft tun, um Inklusion und Barrierefreiheit weiter voranzutreiben?
Sichtbarkeit schaffen empfinde ich als sehr wichtig. Der Mensch ist einfach konditioniert: Was wir oft sehen, empfinden wir als normal - sei es noch so außergewöhnlich. Das Prinzip der Gewöhnung kann aber nur dann eintreten, wenn Inklusion öffentlich stattfindet und unterstützt wird.
Was inspiriert dich und gibt dir Kraft?
In erster Linie mein Umfeld. Meine Eltern und Freunde. Aber auch die vielen Gäste in meinen Shows, die immer eine gewisse familiäre Atmosphäre schaffen.
Hast du selbst schon Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen gemacht?
Das kann ich tatsächlich nur mit Nein beantworten :-/
Was würdest du Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung gerne mit auf den Weg geben?
Situationen, die zunächst erstmal schwierig sind, anzunehmen. Es ist völlig normal, erstmal traurig zu sein. Das ist ein gesunder Prozess, der dann irgendwann wieder dazu führen wird, nach vorne schauen zu können.
