Social Media – Chancen und Risiken für die Selbsthilfearbeit

Social-Media-Apps auf Handy-Display.

Soziale Netzwerke können für Selbsthilfeorganisationen und -gruppen ein geeignetes Instrument zur Kommunikation mit der Zielgruppe sein. Nichtsdestotrotz verbergen sich hinter Social Media nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Was steckt dahinter, wenn Sie einen eigenen Kanal aufbauen und betreiben wollen?

Heutzutage stellen sich Selbsthilfeorganisationen und -gruppen oftmals die Frage, ob ein eigener Auftritt in Sozialen Medien umsetzbar und zielführend ist. In der Tat stecken hinter Facebook, Instagram und Co. Potentiale für die eigene Öffentlichkeitsarbeit. Einerseits können mithilfe Sozialer Netzwerke bestehende Mitglieder und Follower*innen (Leser*innen, die den veröffentlichten Inhalten folgen) regelmäßig erreicht werden. Andererseits können einschlägige Plattformen dazu beitragen, neue Mitglieder zu gewinnen.

Doch was braucht es, um einen erfolgreichen Social-Media-Kanal aufzubauen und zu betreiben? Und auf welche „Fallstricke“ gilt es dabei zu achten?

Zielsetzung, Zielgruppe und Themen

Zunächst ist es wichtig, sich der genauen Zielstellung des Social-Media-Kanals bewusst zu werden. Geht es Ihnen vor allem darum, den Bekanntheitsgrad und die Reichweite Ihrer Selbsthilfeorganisation oder -gruppe zu steigern? Oder nutzen Sie den Kanal in erster Linie dazu, bestehende Mitglieder und Follower*innen regelmäßig zu informieren und einen gegenseitigen Austausch zu ermöglichen?

Für den Erfolg eines Social-Media-Kanals ist es entscheidend, die Zielgruppe mit ihren Interessen und Bedürfnissen gut zu kennen. Dazu zählen beispielsweise die Fragen, auf welchen Social-Media-Kanälen sich Ihre Adressat*innen vorzugsweise bewegen oder welche Altersgruppen Sie mit Ihren Inhalten erreichen wollen.

Statistik Social Media 2021

Anteil der deutschen Bevölkerung, die Social-Media-Plattformen mindestens wöchentlich nutzt. Quelle: ard-zdf-onlinestudie von 2021.

„Um bestehende Follower*innen weiterhin zu binden, aber auch neue Interessent*innen zu gewinnen, ist es ratsam, über lebensnahe Themen zu berichten. Nur wenn die angesprochenen Inhalte sich in der Lebenswelt der Zielgruppen wiederfinden, wird Austausch auf dem jeweiligen Kanal entstehen“, bemerkt der Mediensoziologe Sascha Dinse.

Kommentare als mögliche „Fallstricke“

Als Betreiber*in eines Social-Media-Kanals veröffentlichen („posten“) Sie regelmäßig Inhalte, die von Nutzer*innen kommentiert werden können. Im Umgang mit diesen Kommentaren ist einiges zu beachten und Wachsamkeit gefragt. „Der Austausch über personenbezogene Daten wie Gesundheitsinformationen, Anschrift, Telefonnummer usw. ist in unverschlüsselten Kanälen tabu“, betont Sascha Dinse. Eine generelle Haftung für die Inhalte der Nutzer*innen besteht zwar nicht, aber bei Kenntnisnahme von Rechtsverletzungen muss eingegriffen werden. So besagt § 10 des Telemediengesetzes (kurz: TMG), dass Moderator*innen rechtswidrige Kommentare unverzüglich entfernen oder den Zugang zu diesen sperren müssen.

Ein eigener Social-Media-Kanal will gut überlegt sein, denn es steckt weit mehr dahinter als das reine „Posten“ von Inhalten. Sie wollen erfahren, was es beim Aufbau eines neuen Kanals zu beachten gilt? Oder wissen, an welchen „Stellschrauben“ sich bei ihrem bestehenden Kanal noch „drehen“ lässt? Dann melden Sie sich jetzt zur Online-Veranstaltung „Social Media für die Selbsthilfearbeit – Einsatzmöglichkeiten, Chancen und Risiken“ am 25. April 2023 an!


Der Autor: Elias Albrecht, Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit in der Selbsthilfeakademie Sachsen.